Wo und wann Hunde zum ersten Mal als Zugtiere für Schlitten eingesetzt wurden, ist nicht genau belegt. Allerdings wird vermutet, dass der Ursprung im nördlichen Sibirien liegt. Die dortigen indigenen Völker blicken auf eine lange Tradition winterlicher Reisen zurück.
Aber was macht einen Hund zu einem Schlittenhund? Allgemein zeichnen sich Schlittenhunde durch eine hohe Ausdauer, Willenskraft, Lauffreudigkeit und Widerstandsfähigkeit gegenüber Kälte aus.
Heutzutage gibt es mehrere Hunderassen, die vor den Schlitten gespannt werden. So eignen sich die meisten mittelgroßen Hunde für diesen Sport. Deshalb ist es auch nicht ungewöhnlich Mischlingsgespanne, die sogar während der Zeit des Klondike-Goldrausches die Regel waren, anzutreffen.
Allerdings gibt es nur vier, von der Fédération Cynologique Internationale kurz FCI, anerkannte Schlittenhunderassen.
Anerkannte Schlittenhunderassen laut der FCI
Der Samojede
Der ewig lächelnde Hund ist nach dem gleichnamigen sibirischen Volk, den Samojeden benannt. Er zählt zu den ältesten Hunderassen und ist durch sein stets sonniges Gemüht ein wahrer Familienhund. So umfassten seine Aufgaben nicht nur, das Hüten der Rentierherden, Wache halten und Schlitten ziehen, sondern er durfte auch gemeinsam mit den Menschen im Zelt schlafen und sie mit seinem plüschigen, weichen Fell in kalten Winternächten wärmen.
Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Rasse von Ernest Kilburn-Scott entdeckt und nach England gebracht. 1913 wurde der Samojede als Rasse anerkannt. Optisch zeichnet er sich durch sein üppiges weißes Fell sowie durch sein charakteristisches „Lächeln“ aus. Körperlich ist er weniger kräftig und auch nicht so schnell wie andere Schlittenhunderassen, dennoch besitzt der Samojede eine hohe Ausdauer und sehr gute Anpassungsfähigkeit.
Der Grönlandhund
Breits seit Jahrhunderten begleitet der Grönlandhund die Inuit. So soll er schon vor über 1.000 Jahren mit deren Ur-Ahnen von Sibirien nach Nordamerika gekommen sein. In der kalten Tundra dient er den Einwohnern bis heute auf vielseitige Weise. Der Grönlandhund wurde gezielt auf seine Arbeitsfähigkeit und Robustheit hin gezüchtet. Beispielsweise half er bei der Robben- und Eisbärenjagd und wurde als Schlittenhund durch Eis und Schnee, auch über große Distanzen eingesetzt. Seine körperlichen Fähigkeiten weckten auch das Interesse von frühen Polarforschern, die im Grönlandhund einen idealen Gefährten für Expeditionen sahen.
Der Ursprung der Rasse findet sich in Grönland und wird dementsprechend unter dem Patronat Dänemarks geführt. Heute zählt der Grönlandhund zu den insgesamt vier Schlittenhunderassen.
Schlittenhunde heute
Heutzutage erfreuen sich sogenannte Hounds immer größerer Beliebtheit vor dem Schlitten. So ist der etwas überwiegende Teil der an Schlittenhunderennen teilnehmenden Hunde nicht reinrassig und daher den obengenannten Schlittenhunderassen nicht eindeutig zuzuordnen oder völlig anderer Abstammung. Vor allem auf kurze Distanzen dominieren Hunde mit einem jagdhundeartigen Körperbau. Sie haben aber auf die Dauer und unter harten klimatischen Bedingungen nicht die Belastbarkeit der nordischen Hunde.
Im Allgemeinen zeichnen sich Schlittenhunde durch ein hohes Maß an Arbeitsfreudigkeit, einem guten Orientierungssinn, einem ausgeprägten Verlangen nach Bewegung und Belastbarkeit aus.
Schlittenhunde - die Superathleten auf vier Pfoten
Schlittenhunde, egal welcher Rasse, benötigen enorm viel Energie, um Höchstleistungen auf der Rennstrecke zu erreichen. Der Energiebedarf von Hunden, die aktiv am Schlitten laufen, steigt im Gegensatz zum Grundbedarf auf das Drei- bis Vierfache. Die Energie, die sie benötigen, erhalten sie aus einer fett- und proteinreichen Ernährung. Das Futter sollte mit ausreichend Flüssigkeit und Mineralien gebündelt sein. Der hohe Proteinanteil unterstützt den Stoffwechsel, den Muskelaufbau und die Regeneration der Hunde. Mit Kohlenhydraten sollte man sparsam umgehen, da diese den Muskelzellen schaden und zudem das Risiko von stressbedingten Verdauungsstörungen steigern.