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Kleine Hunderassen: Vor- und Nachteile

Kleine Hunderassen sind voll im Trend und haben viele Vorteile. Doch kleiner Hund ist nicht gleich kleiner Hund. Wir zeigen dir, welche Unterschiede es gibt und worauf du beim Kauf achten solltest.

Was für kleine Hunde gibt es?

Im frühen Mittelalter wurden Hunde ausschließlich gezüchtet, um bestimmte Aufgaben zu übernehmen. Sie dienten vor allem als Wach-, Hüte- oder Jagdhund. Lediglich wenn es darum ging, Füchse oder Dachse aus ihren Erdbauten heraus zu scheuchen, waren kleine Hunde gefragt. Ansonsten lag das Interesse bei großen, starken Hunden. Dies änderte sich im späten Mittelalter. Kaiser und Könige fanden Gefallen an kleinen Hunden. Bis ins 15. Jahrhundert war es beispielsweise ein Privileg des Kaisers von China, einen Shih Tzu zu besitzen. Als Geschäftsleute schließlich diese Rassen nach Europa bringen durften, riss sich der Adel um sie. Sie galten als Statussymbol und wurden gemeinsam mit ihren Menschen auf vielen Gemälden verewigt. Zu dieser Zeit entwickelte sich die Bezeichnung „Schoßhund“, da die feinen Damen ihre kleinen Hunde stets an ihrer Seite hatten. Das galt nicht nur für die Hunde aus dem Reich der Mitte, sondern trifft heutzutage auf viele kleine Hunderassen zu, die sich im Laufe der Jahrhunderte über die ganze Welt entwickelten. Bekannte Beispiele sind Zwergpudel, Malteser, Yorkshire Terrier & Chihuahua. Weitere kleine Hunderassen, die heute im Trend liegen sind: Pomeranian, Toypudel, Dackel, Zwergschnauzer, Jack Russel Terrier, Havaneser, Bichon Frisé u.v.m.

Fünf kleine Hunde nebeneinander in einer Reihe: Pudel, Dackel, Zwergspitz, Chihuahua und Pomeranian

Welche Vorteile hat ein kleiner Hund?

Kleine Hunde haben sich bei der Beliebtheit gegenüber ihren großen Artgenossen durchgesetzt. Dies gilt vor allem, wenn es um ein Leben in der Stadt geht. Hier geht es turbulenter zu, die Menschen sind viel unterwegs und bei weitem nicht jeder besitzt einen Garten. Nicht nur hier können kleine Hunde punkten:

  • Ein kleiner Hund kann in Stresssituationen (z.B. einer überfüllten Einkaufsstraße) oder bei Überforderung einfach hochgenommen werden
  • Je kleiner ein Hund ist, umso leichter findet er im Bus, in der Bahn oder beim Besuch im Restaurant einen Platz am Boden
  • Sollte eine Krankheit einen Tierarztbesuch notwendig machen oder ist das Treppensteigen nur noch bedingt möglich, kann man einen kleinen Hund einfach tragen
  • Kleine Rassen sind in der Haltung wesentlich preiswerter. Dies gilt vor allem für die laufenden Kosten für Futter, aber auch für Hundebett, Leine und Näpfe
  • Je größer ein Hund ist, umso mehr Kraft hat er. Das kann für Kinder, ältere und weniger kräftige Menschen beim Gassigehen zum Problem werden
  • Kleine Hunde werden in der Gesellschaft besser akzeptiert. Sie werden als „süße Fellnasen“ oder „niedliche Vierbeiner“ bezeichnet und als harmlos angesehen, wohingegen viele Menschen Respekt oder sogar Angst vor großen Hunden haben
  • Bis zu einer gewissen Größe dürfen Hunde im Flugzeug mit in die Kabine, alle anderen müssen im Frachtraum mitgeführt werden

Gibt es bei kleinen Hunderassen Nachteile?

Die Vorteile überwiegen eindeutig gegenüber den Nachteilen. Aber es gibt sie – zum Beispiel wenn du sehr sportlich bist. Die wenigsten kleinen Hunde eignen sich dafür, neben dem Rad herzulaufen. Das ist zu anstrengend für sie. In diesem Fall empfiehlt sich ein Fahrradkorb oder ein Anhänger. Einen Nachteil sehen manche Halter auch darin, dass man ständig aufpassen muss, nicht über sie zu stolpern. Und wenn sie zu klein und „zerbrechlich“ sind, eignen sie sich nur bedingt für eine Familie mit Kleinkind. Ihm kann möglicherweise nur unzureichend vermittelt werden, dass es sich nicht um ein Spielzeug handelt, sondern man vorsichtig agieren muss.
Und noch einen Nachteil haben kleine Hunde, wenn die Zucht übertrieben wird. Bekanntestes Beispiel sind sogenannte Mini- bzw. Teacup-Chihuahuas. Je kleiner diese ausfallen, umso größer sind die gesundheitlichen Gefahren. Das beginnt bereits bei der Geburt, die für extrem kleine Hündinnen eine echte Qual darstellt. Die winzigen Welpen müssen oft per Hand aufgezogen werden und können verstärkt an Gebiss- und Augenproblemen leiden. Von daher sollte die Zucht verantwortungsvoll betrieben werden.

Welche Hunde haaren nicht und bleiben klein?

Bei der Anzahl kleiner Hunderassen ist es gar nicht so einfach, sich für eine zu entscheiden.

Stattlicher schwarz-weißer Havaneser steht auf einer grünen Wiese

Deshalb ziehen viele Hundebesitzer:innen als Kriterium für ihre Entscheidung für oder gegen eine kleine Hunderasse heran, ob und wie stark ein Hund haart. Hier gibt es deutliche Unterschiede. Abhängig sind diese von der Fellstruktur, wobei langes Fell in keinster Weise bedeutet, dass diese Hunde besonders viel haaren. Im Gegenteil: Der Malteser und Havaneser sind bekannt dafür, dass sie besonders wenig Haare verlieren. Zum einen liegt dies daran, dass sie kaum Unterwolle besitzen, zum anderen wachsen ihre Haare sehr lange nach, ohne auszufallen. Das geht bei Pudeln und anderen Hunden mit gelocktem Fell zwar grundsätzlich schneller, doch sie haben den Vorteil, dass sich die Haare verfangen und im Fell hängenbleiben. Unterm Strich haaren diese Rassen daher alle sehr wenig, doch leider ist die Fellpflege umso aufwändiger. Sie müssen regelmäßig gekämmt werden und für die meisten heißt es, alle paar Monate beim Hundefriseur vorbeizuschauen. Doch dafür hat man den Vorteil, dass die Kleidung nicht täglich von Hundehaaren befreit werden muss und das Leben mit dem Kleinen in vollen Zügen genossen werden kann.

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